28.09.2020
Kein zweites „Gorleben“ - Endlagersuche muss objektiven Kriterien folgen

Heute hat die Bundesgesellschaft für die Endlagerung von Atommüll (BGE) in ihrem ersten Zwischenbericht Standorte und Regionen in Deutschland bekanntgegeben an denen aufgrund der geologischen Formationen weiter untersucht und nach einem Standort für die Endlagerung des hochradioaktiven Atommülls gesucht wird. Auch Standorte in Schleswig-Holstein sind dabei und damit bestände die Möglichkeit, dass auch hier ein Atommüllendlager errichtet werden kann.
Dazu erklärt die für die Kreise Ostholstein und Stormarn zuständige Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Marlies Fritzen:
Nach dem Gorleben-Desaster werden erstmals Endlagergebiete aufgrund wissenschaftlicher Basis und nicht nach Gutdünken gesucht. Dass damit auch mögliche Endlagerstandorte in Schleswig-Holstein in den Blick geraten ist folgerichtig. Wichtig für den weiteren Prozess sind jetzt ein breite Bürgerbeteiligung, Transparenz und wissenschaftliche Begleitung.
Wir GRÜNE haben vor den Folgen der Atomkraftnutzung immer gewarnt. Doch jetzt kommt es darauf an, dass wir in einem rechtstaatlichen Prozess und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ein Endlager für den Atomschrott finden müssen. Eine politische Lösung á la „Gorleben" kann es nicht geben.
Das duck-and-cover-Prinzip hilft dabei, wie schon beim nicht funktionierenden Schutz vor Atomunfällen, auch jetzt nicht. Wer Jahrzehnte lang der vermeintlich billigen Atomkraft das Wort geredet hat, kann sich beim Aufräumen keinen schlanken Fuß machen.