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Marlies FritzenLandtagsreden

Landtagsreden

26.01.2017

Mehr Blüten für Bienen statt aussichtsloser Bekämpfung heimischer Pflanzen

Mit dem Thema Jakobskreuzkraut und Honigqualität hat sich der Umwelt- und Agrarausschuss mehrfach beschäftigt. Zuletzt auf unsere Grüne Initiative hin mit einem Fachgespräch, zu dem neben dem Landesimkerverband die Stiftung Naturschutz und die Interessengemeinschaft „Naturschutz ohne Verlierer“ eingeladen waren.

Die Stiftung Naturschutz hat ein umfängliches Programm zur Biologie und dem Umgang mit Jakobskreuzkraut aufgelegt, zur Information ein Imkertelefon eingerichtet, mit dem Projekt „Blüten für Bienen“ mehr Nahrungsangebote für Bienen in der Landschaft geschaffen und ein umfangreiches Untersuchungsprogramm für Sommerhonige entwickelt. All dies wird von der Landesregierung unterstützt.

Die Landesregierung widmet sich dem Thema bereits seit längerem sehr umsichtig. Sie hat ein Untersuchungsprogramm für Sommerhonige aufgelegt. Sie hat spezielle Untersuchungen zur Frage „Jakobskreuzkraut und Tiergesundheit“ veranlasst. Sie hat einen Handlungsleitfaden für TierhalterInnen, FlächenbewirtschafterInnen und ImkerInnen erstellt. Sie setzt sich für die Weiterentwicklung von Untersuchungsverfahren zur Analyse und Risikobeurteilung von Pyrrolizidin-Alkaloiden (PA) in Lebensmitteln ein.

Die Aufforderung der CDU, die Landesregierung müsse endlich handeln, ist vor diesem Hintergrund schlicht überflüssig. Im Gegenteil ist festzustellen, dass die CDU offenbar bei den diversen Berichten im Ausschuss gar nicht richtig zugehört hat.

Sie fordern, das Jakobskreuzkraut nach den Regeln der „guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft“ zu bekämpfen. Das kann man nur als Pauschalangriff auf den Naturschutz verstehen und so ist er sicher auch gemeint. Naturschutzflächen werden ja gerade nicht nach landwirtschaftlichen Kriterien bewirtschaftet und das muss auch so sein, sonst verfehlten sie ihren Sinn.

Sie fordern mehr Nahrungsangebote für Bienen. Diese werden mit dem Projekt „Blüten für Bienen“ geschaffen und von der Landesregierung finanziert.

Sie fordern eine „Eindämmung“ der Pflanze durch rechtzeitiges Mähen, dabei müssten Sie wissen, dass rechtzeitiges Mähen eben überhaupt nicht hilft, sondern die Ausbreitung eher befördert. Willkommen im postfaktischen Zeitalter.

Sie fordern verpflichtende Untersuchungen wohl wissend, dass es hierfür keine Rechtsgrundlage gibt und diese daher nur freiwillig angeboten werden können.

Sie fordern Entschädigungszahlungen für Schäden, die durch eine natürlicherweise hier vorkommende Pflanze entstehen. Wie bitteschön soll das gehen und wo soll das enden? Fast jede zweite Pflanze enthält Gifte, die je nach Dosis gefährlich werden können. Was schlagen Sie vor: alle bekämpfen? Löwenzahn, Borretsch und Eiben gesetzlich verbieten?

Der Feldzug der CDU gegen eine heimische Pflanze hilft niemandem. Im Gegenteil leistet er den ImkerInnen im Land einen Bärendienst, indem Sie immer wieder durch verkürzte Wiedergabe der Zusammenhänge unterstellen: Das Jakobskreuzkraut breitet sich aus, deswegen ist der Honig giftig.

Richtig ist, dass in diesem Jahr anders als 2015 zum Teil sehr hohe PA-Gehalte bei 20 Prozent der untersuchten Sommerhonige gemessen wurden. 80 Prozent lagen unter dem Orientierungswert des Bundesamtes für Risikobewertung.

Die mit Jakobskreuzkraut bewachsenen Flächen haben jedoch nicht zugenommen. Neben Jakobskreuzkraut sind noch weitere, natürlicherweise bei uns vorkommende Pflanzen für die PA-Gehalte verantwortlich. Genauer gesagt gibt es eine Reihe von Proben mit erhöhtem PA-Gehalt, in denen nachweislich kein PA aus Jakobskreuzkraut enthalten ist.

Es gibt vielfältige Gründe dafür. Der nasse und zu kalte Sommer führte nicht nur zu weniger Honig insgesamt, sondern auch zum Ausfall der Sommerlinde als Trachtpflanze. Das fehlende Blütenangebot in der Agrarlandschaft führt dazu, dass Bienen PA-haltige Pflanzen aufsuchen, die sie natürlicherweise eher meiden.

 

Daraus folgt nur eins: Mehr Blüten für Bienen statt aussichtsloser Bekämpfung heimischer Pflanzen. Mehr GRÜN statt schwarz.

 



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