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Marlies FritzenLandtagsreden

Landtagsreden

Erhalten, was uns erhält


Der dramatische Rückgang an Arten, an naturnahen Lebensräumen, an genetischer Vielfalt ist eine zentrale globale Herausforderung, nicht weniger brisant als der Klimawandel.

Und dieser Verlust ist von uns Menschen gemacht. Wir nutzen unsere natürlichen Ressourcen nicht nachhaltig, sondern sägen mit zunehmender Kraft an dem Ast auf dem wir sitzen.

Die Sicherung der biologischen Vielfalt ist kein Luxus sondern eine Überlebensfrage der Menschheit.

Und dennoch:
Der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Straßenbau ist mit fast 90 Fußballfeldern pro Tag viel zu hoch.
Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln belastet Böden und Gewässer.
Die intensive Nutzung vernichtet die Lebensräume von Säugetieren, Vögeln, Insekten, Spinnen, Amphibien, Wildpflanzen und Pilzen.

Die Fakten sind nicht zu leugnen. Ebenso wissen wir, dass durch gezielte Maßnahmen gegengesteuert werden kann. Die Erfolge beim Schutz von großen und populären Tieren wie Seeadler und Weißstorch oder etwa bei Otter und Luchs zeigen, dass eine Umkehr möglich ist. 

Aber es geht nicht nur um solche Symboltiere. Es geht um ein Gesamtgefüge, es geht um Ökosysteme, die aus dem Takt geraten sind mit dramatischen Folgen auch für unser Überleben.

Beispiel Landwirtschaft: Einerseits trägt die immer intensivere Nutzung erheblich zum Verlust der biologischen Vielfalt bei, andererseits ist sie selbst Opfer dieser Entwicklung.

Das aktuell viel diskutierte Insektensterben führt nicht nur dazu, dass Vögel und Fledermäuse kein Futter mehr finden. Ohne Insekten keine Blütenbestäuber, keine natürlichen Schädlingsbekämpfer, keine Nützlinge für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, keine nachhaltige und ertragreiche Landwirtschaft.

Biologische Vielfalt heißt aber nicht nur einzelne Arten erhalten. Biologische Vielfalt ist auch der Erhalt von Lebensräumen. Und zwar von wilden und natürlichen ebenso wie von Kulturlandschaften. Naturschutz und Landwirtschaft müssen also keineswegs immer nur als Gegenspieler begriffen werden, sondern sollten im je eigenen Interesse Hand in Hand arbeiten.

Wir haben bisher, anders als die meisten anderen Bundesländer, noch keine Landesstrategie zur biologischen Vielfalt.

Das heißt nicht, dass wir in der letzten Wahlperiode untätig waren.

Wir haben in der vergangenen Wahlperiode den Vertragsnaturschutz ausgeweitet. Wir haben das Landesnaturschutzgesetz novelliert. Wir haben dort 15 Prozent Biotopverbund beschlossen. Wir haben wertvolles Dauergrünland als geschütztes Biotop gesichert. Wir haben den Moorschutz ausgebaut und ein Auenprogramm auf den Weg gebracht. Wir haben Naturwaldflächen ausgewiesen, auf denen Waldwildnis entstehen kann.

Jetzt muss es weitergehen. Um den Trend umzukehren müssen wir ressortübergreifend zusammenarbeiten.

Gewässerunterhaltung, Waldwirtschaft, Fischerei, landwirtschaftliche Nutzung, Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr, Energieerzeugung, all dies hat Einfluss auf die Entwicklung der biologischen Vielfalt.

Es ist keine rein naturschutzfachliche Aufgabe. Es geht nicht nur um Schutzgebiete und Biotopverbund. Es geht um Schutz und nachhaltige Nutzung.

Wir brauchen eine Gesamtstrategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt, für Artenvielfalt und Landschaftsqualität, für einen leistungsfähigen Naturhaushalt. Und damit verbunden für unsere Gesundheit und Lebensqualität.

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