Grünlandumbruch stoppen
Von Marlies Fritzen
Feuchte Wiesen und Weiden gehören zu unserer vielfältigen Landschaft mit einzigartigen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Die Intensivierung der Landwirtschaft lässt aber oft keinen Platz mehr für Vögel, die früher häufige Begleiter des Sommers waren.
Die Bestände der Uferschnepfen sind um 23, regional sogar um 74 Prozent, Feldlerchen um 21 und Kiebitze um 24 Prozent rückläufig. Hauptgrund ist der Verlust ihres Lebensraumes durch den Umbruch von Grünland zu Ackerflächen.
Schleswig-Holstein ist durch die EU verpflichtet, diesen Verlust zu stoppen, nach Artenschutzrecht verantwortlich für Schutzmaßnahmen.
Nur durch die Schaffung eines in seiner Struktur gleichwertigen Ersatzlebensraumes kann der Bestand der Vögel gesichert werden. Das Umweltministerium erarbeitete daher einen Erlass, der die Genehmigung zum Umbruch an die Auflage band, dass zwei Jahre zuvor ein solcher Ausgleich herzustellen sei.
Dies hätte einen effektiven Schutz vor weiterem Grünlandverlust und auch vor EU-Klageverfahren bzw. der Sperrung von EU-Geldern geboten. Der Bauernverband intervenierte und die Landesregierung ruderte zurück.
Die nun gültige Regelung garantiert den Stopp des Artenschwundes nicht. Im Gegenteil: Der Erlass erlässt den Landwirten wirksamen Grünland- und Wiesenvogelschutz.
Wir Grünen fordern ein totales Umbruchverbot in für den Wiesenvogelschutz bedeutsamen Gebieten.
Download: Landtagsantrag „Dauergrünland wirksam schützen“ (pdf, 36 KB)
Aus: Grüne Welle, Das Magazin für Grüne Politik in Schleswig-Holstein, 2/2011
zurück