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Grüne Waldpolitik für Schleswig-Holstein

von Marlies Fritzen

Wälder brauchen Schutz

Wälder sind wertvolle Ökosysteme. Auf Spaziergängen erleben wir ihre Bedeutung mit Leib und Seele. Für unsere Umwelt erfüllen sie wichtige Funktionen: sie tragen durch Kohlenstoffspeicherung zum Klimaschutz bei, filtern Schadstoffe aus der Luft, sind für den Wasserhaushalt unersetzbar und bieten Tieren, Pflanzen und Pilzen einen vielfältigen Lebensraum.

Mehr Wald für unser Land

Schleswig-Holstein ist ein waldarmes Land. Mit rund 10 Prozent Waldanteil nimmt es bundesweit den letzten Platz ein. Dabei wäre Schleswig-Holstein ohne menschliche Nutzung von Natur aus weitgehend mit Wald bedeckt. Wald wäre – wissenschaftlich gesprochen die „potentiell natürliche Vegetation“ in unserem Land. Viele heimische Tier- und Pflanzenarten sind auf Wälder als Lebensraum angewiesen. Unser langfristiges Ziel bleibt daher die Erhöhung des Waldanteils auf insgesamt 12 Prozent der Landesfläche.

Mehr Naturnähe und Anpassung an den Klimawandel

 „Wald ist mehr, als die Summe seiner Bäume“, so hat es Horst Stern 1979 in seinem Buch „Rettet den Wald“ bereits 1979 formuliert.

Für uns bedeutet das zweierlei:

1.    Wald ist mehr als der Rohstoff Holz

Unsere heutigen Wälder sind Wirtschaftswälder, die den wertvollen Rohstoff Holz liefern. Das Bundeswaldgesetz fordert deshalb, einen „Ausgleich zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer“ herbei zu führen. Gerade dieser Ausgleich gelingt zunehmend nicht mehr. Die Ökonomisierung der Wälder hat in den letzten Jahren auch bei uns in Schleswig-Holstein stark zugenommen. In den Bilanzen der Forstbetriebe spielen die Schutzfunktionen des Waldes häufig eine untergeordnete Rolle. Dies gilt in Teilen auch für den Landeswald. Das spüren die BürgerInnen, die sich gegen aus ihrer Sicht zu hohe Einschläge in „ihrem“ Wald empören. BürgerInnen, die sich 2006 gemeinsam mit uns GRÜNEN erfolgreich gegen die Privatisierung des Landeswaldes gewehrt haben.

2.    Wald ist nicht gleich Wald – Qualität entscheidet

Zwischen einer Fichtenplantage und einem naturnahen Laub- oder Laubmischwald mit unterschiedlichen Altersklassen bestehen große Qualitätsunterschiede. Als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten hat der naturnahe Wald eine weit größere Bedeutung. Aber auch die Eignung als Erholungs- und Erlebnisort ist eine spürbar andere. Zur Speicherung von Kohlendioxid kommt es zwar vordergründig nur auf die reine Holzmasse an. Doch ein naturnaher Wald mit standortheimischen Gehölzen ist gegenüber Klimaveränderungen wesentlich widerstandsfähiger. Dies hat uns das Sturmtief „Christian“ im Oktober 2013 drastisch vor Augen geführt. Ziel grüner Waldpolitik ist daher auch der Umbau zu Laub-Mischwäldern und eine naturnahe Waldbewirtschaftung möglichst auf ganzer Fläche, zumindest aber im öffentlichen Wald.

Mehr Naturwälder

Auch mit naturnaher Waldbewirtschaftung lassen sich positive Holzerträge erzielen. Im naturnahen Wirtschaftswald kommt daher die ökonomische Seite nicht zu kurz, und das ist auch gut so. Eine ungestörte natürliche Entwicklung kann dort aber nicht stattfinden. Zur Sicherung der ökologischen Funktionen sowie als Referenzflächen für wissenschaftliche Zecke brauchen wir daher zusätzlich einen gewissen Anteil an nicht genutzten Wäldern. Ein solcher Naturwald soll „unter Verzicht auf Bewirtschaftungsmaßnahmen dauerhaft sich selbst überlassen“ (Landeswaldgesetz) bleiben. Die „Strategie der biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung verlangt, fünf Prozent aller Waldflächen in Deutschland zu Naturwäldern zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, ist vor allem die öffentliche Forst aufgrund ihrer besonderen Verpflichtungen für das Gemeinwohl gefordert, den größten Anteil zu übernehmen. Wir setzen uns deshalb für einen Anteil von 10 Prozent Naturwäldern im öffentlichen Wald in Schleswig-Holstein ein.

Aus: Grüne Welle, Das Magazin für Grüne Politik in Schleswig-Holstein, 1/2014

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