21.04.2010
Dünner Bericht, magere Zahlen - das Land muss mehr für Natura 2000 tun
Zum Bericht der Landesregierung zu Schutzmaßnahmen in Vogelschutz- und FFH-Gebieten erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Der Bericht ist dünn und dürftig. Er verschanzt sich hinter eher mageren Zahlen und trifft keine Aussagen zur Qualität der bisherigen Umsetzung der durchgeführten Maßnahmen. Auch die Finanzierung steht auf wackeligen Beinen.
Die Landesregierung setzt viel zu einseitig auf freiwillige Vereinbarungen mit den FlächennutzerInnen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, wenn die Erhaltungsziele tatsächlich erreicht werden. Vertragsnaturschutz ist aber zeitlich befristet. Nötig ist dagegen eine dauerhafte Sicherung der Natura-2000-Gebiete. Das Land muss deshalb verstärkt auch verbindliche Naturschutzverordnungen erlassen.
Der Bericht zeigt deutlich: Mit der rechtlichen Sicherung der 311 in Schleswig-Holstein gemeldeten Natura-2000-Gebieten ist es nicht getan. Die eigentliche Arbeit für den Erhalt der geschützten Arten und Lebensräume fängt erst an. Das von der EU festgelegte Verschlechterungsverbot ist nämlich tatsächlich ein Verbesserungsgebot. Denn ein guter Erhaltungszustand ist in vielen Fällen noch längst nicht erreicht.
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