27.06.2013
Erinnerungsarbeit der Gedenkstätten notwendiger denn je
Anlässlich eines Besuches der KZ-Gedenkstätten Ladelund und Husum-Schwesing erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Fast 70 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur ist die Erinnerungsarbeit der Gedenkstätten notwendiger denn je. Die meisten Zeitzeugen, die ihr eigenes Erleben unmittelbar erzählen konnten, sind inzwischen gestorben. Die heute heranwachsende Generation hat keinen direkten biographischen Zugang mehr zu diesem schlimmen Kapitel deutscher Geschichte. Umso wichtiger ist die Vermittlung an den Gedenkorten, die zeigen, dass die unmenschlichen Verbrechen auch in unserer direkten Nachbarschaft begangen wurden.
Die Küstenkoalition will diese Arbeit stärken. Dazu gehört eine bessere professionelle Unterstützung der überwiegend ehrenamtlichen Arbeit in den Gedenkstätten, eine wissenschaftliche Überarbeitung und eine den heutigen Anforderungen entsprechende Gestaltung der Ausstellungen. Wir wollen dafür erstmals auch finanzielle Mittel des Bundes einwerben. Wichtig ist zudem eine noch intensivere Vernetzung der einzelnen Gedenkstätten. Ladelund und Husum-Schwesing haben mich in ihrer je eigenen Darstellung sehr beeindruckt. Gerade diese Verschiedenheit macht das Besondere der schleswig-holsteinischen Gedenkstättenlandschaft aus.
Stephan Linck, Gedenkstättenbeauftragter der Nordkirche und kommissarischer Leiter der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, begrüßte die Initiativen der Landesregierung zur Gedenkstättenförderung. Das Konzept, dass die Weiterentwicklung aller Gedenkstätten im Land zum Ziel hat, bietet sehr gute Aussichten, den Nachholbedarf der in der Gedenkstättenarbeit des Landes besteht, in den kommenden Jahren aufzuholen." Natürlich freue ihn besonders, so Linck, dass das Land die Bemühungen der Gedenkstätte Ladelund, die dortige Ausstellung zeitgemäß neu zu gestalten, aktiv unterstützt. So würde durch die Bereitstellung von Landesmitteln die Voraussetzungen geschaffen, für dieses Projekt Bundesförderung zu erhalten."
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