08.07.2015
Pflanzenschutzmittel im Grundwasser sind eine tickende Zeitbombe
Zum Bericht des Umweltministers über Pflanzenschutzmittelbefunde im Grundwasser in der heutigen Sitzung des Umwelt- und Agrarausschusses sagen für die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen die umweltpolitische Sprecherin, Marlies Fritzen, und der landwirtschaftspolitische Sprecher, Bernd Voß:
Pflanzenschutzmittel im Grundwasser sind eine tickende Zeitbombe für unsere Trinkwasserversorgung. Da beruhigt es auch nicht, dass einige der jetzt vorgefundenen Substanzen bereits seit vielen Jahren nicht mehr zum Einsatz kommen. Es dauert eben eine Weile, bis sie nach unten durchsickern, auch weil die Böden einiges abpuffern. Aber dieser Puffer ist endlich.
Die heute ausgebrachten Mittel und deren Abbauprodukte werden die kommende Generation belasten. Jeder Wirkstoff, der Pflanzen, Pilze oder Insekten tötet, ist ein Umweltgift. Nichts anderen tun die so genannten Pflanzenschutzmittel. Die Mittel, die heute im Einsatz sind, werden in geringeren Dosen als ihre Vorgänger angewendet. Dafür sind sie aber umso wirksamer und schädlicher für die Umwelt.
Für uns Grüne ist das Ziel daher eine Landwirtschaft, die ohne chemisch-synthetische Pestizide auskommt. So macht es der ökologische Landbau vor. Bis wir dieses Ziel erreicht haben kann die Devise nur lauten: so wenig Pestizide wie möglich. Die Palette der notwendigen Maßnahmen reicht von der Entwicklung umweltschonender Alternativen über Abgaben auf Pestizide bis hin zu Anwendungsbeschränkungen und schließlich einem Verbot gefährlicher Stoffe.
Noch sind die gefundenen Werte kein Grund zur Panik. Aber sie sind ein deutliches Warnsignal, das nicht überhört werden darf. Wir müssen jetzt handeln, damit unsere Kinder auch in Zukunft noch sauberes Wasser trinken können.
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