02.11.2016
Mangelndes Blütenangebot ist Wurzel des Problems
Zu den Presseerklärungen von FDP und CDU zum heutigen Fachgespräch im Umweltausschuss zum Jakobskreuzkraut, sagt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Ja, es reicht. Zu erklären, eine heimische Wildpflanze würde massenhaft Lebensmittel vergiften, ist nichts anderes als Panikmache. Die Anhörung im Ausschuss hat zum wiederholten Mal deutlich gemacht, dass es das mangelnde Blütenangebot in einer zunehmend industrialisierten Agrarlandschaft ist, was die Bienen zum Jakobskreuzkraut treibt.
Auch Gartenblumen und –kräuter wie Vergissmeinnicht, Gemswurz, Wasserdost oder Borretsch enthalten die giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide (PA). Sie alle zu „bekämpfen“ ist überhaupt nicht möglich. Das weiß auch die CDU.
Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes verfällt die CDU wieder einmal in ihr ideologisches Naturschutzbashing. Und das wider besseren Wissens.
Die Stiftung Naturschutz entwickelt Maßnahmen zur Eindämmung der Pflanze und zu mehr Blütenvielfalt in der Landschaft. Sie arbeitet dabei eng mit den Imkern zusammen. Diesen jetzt auch noch zu unterstellen, sie würden durch Panschen ihren eigentlich „giftigen“ Honig auf den Markt bringen ist schlicht unverschämt. Die Imker haben sich in den letzten Jahren konstruktiv an Lösungsmöglichkeiten beteiligt. Sie verweisen aber zurecht auch auf die Probleme, die ihnen die Landwirtschaft bereitet. Weil dies der Bauernpartei nicht in den Kram passt, werden nun auch sie mit dreisten Unterstellungen an den Pranger gestellt.
Wer gar, wie der FDP-Kollege, fordert, die Naturschutzflächen mit landwirtschaftlichen Methoden zu beackern, der hat nichts begriffen. Solchen Unsinn ignorieren wir nicht einmal.
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