21.12.2016
Biodiversitätsbericht: Naturschutz bleibt eine große Aufgabe
Alle Jahre wieder belegt der Bericht zur biologischen Vielfalt das anhaltende dramatische Verschwinden von heimischen Tieren und Pflanzen. Der Grund hierfür ist vor allem der Verlust an Lebensräumen, die typisch für unser Land sind oder waren. Dieser Verlust ist menschengemacht: Siedlungs- und Straßenbau sowie eine immer intensivere, teils industrialisierte Landwirtschaft sind die wichtigsten Ursachen dafür. Mit dem Schwinden der Arten wird unser Land ärmer.
So wie wir Menschen verantwortlich für den Rückgang der biologischen Vielfalt sind, so sehr sind wir in der Pflicht, etwas für ihren Erhalt tun. Dass dies gelingen kann, zeigen die ermutigenden Beispiele bei einigen Arten wie Otter oder Seeadler. Aber auch diese können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die weit überwiegende Hälfte aller Tiere und Pflanzen in Schleswig-Holstein weiterhin vom Aussterben bedroht sind. Wenn es uns nicht gelingt, diese Schwindsucht zu stoppen, wird der Patient bald ein kritisches Stadium erreichen. Die Vielfalt der Arten und Lebensräume ist ein wichtiges Kapital, von dem wir ständig zehren, statt es zu bewahren.
Naturschutz bleibt auch in den nächsten Jahren eine große Aufgabe. Die Instrumente für einen effektiven Schutz sind bekannt. Vertragsnaturschutz war noch nie so erfolgreich wie unter der Küstenkoalition. Wir wollen diese Möglichkeit weiter stärken. Mit der landesweiten Biotopkartierung, die wir auf den Weg gebracht haben, werden wichtige Grundlagen für konkrete Maßnahmen geschaffen. Der Schutz des besonders wertvollen Grünlandes wurde unter dieser Landesregierung erstmals Gesetz. Das neue Landesnaturschutzgesetz gibt der Natur wieder mehr Rechte. Die Bilanz der Küstenkoalition kann sich sehen lassen.
Naturschutz und Landwirtschaft müssen in Zukunft stärker Hand in Hand gehen, um eine Trendumkehr beim Schutz der biologischen Vielfalt zu erreichen. Dass dies auch für uns Menschen existenziell ist, zeigt die Situation der Bienen und anderer Bestäuberinsekten. Fehlende Blütenangebote in einer immer eintöniger werdenden Agrarlandschaft gefährden ihr Überleben. Verschwinden sie gänzlich, ist auch unser täglich Brot gefährdet.
Auch deshalb müssen wir mehr für den Erhalt der biologischen Vielfalt und einer intakten grünen Infrastruktur im Land tun. Krempeln wir die Ärmel hoch und packen wir’s an.
zurück